Frankfurt am Main. Der Wohnungsmarkt in der Bankenmetropole Frankfurt gilt als umkämpft und angespannt. Am Main wächst der Bedarf nach Wohnraum kontinuierlich. Diesem könne man zum Beispiel mittels einer Umwandlung von leer- oder teilweise leerstehenden Bürogebäuden begegnen, so der Immobilien-Experte Bernd Lorenz von der Vermittlungsfirma „ ImmoConcept GmbH“.
„Überproportional hoher Office-Leerstand“
Lorenz sieht Politik und Verwaltung in der Pflicht, um private Investoren zu akquirieren. „Wir haben in Frankfurt einen überproportional hohen Office-Leerstand“, erklärte Lorenz. In den Stadtteilen Bockenheim, Westend oder Nordend seien viele Bauten aus den 1970-er Jahren gut für eine Umwandlung geeignet. „Sie passen in punkto Flächen, Zuschnitt und Lage, sind in sich geschlossene Einheiten und verfügen vielfach über eine sehr gute Infrastruktur.“ Außerdem sei die damit verbundene Aufwertung zu begrüßen.
Bestehende Infrastruktur nutzen
Allerdings müssten die Quartiere am Besten infrastrukturell angebunden sein. Dies mache es einfacher, Leerstände im Stadtgebiet aufzulösen als neue Wohnblöcke außerhalb zu bauen. Dabei ist ein Umbau nicht unbedingt günstiger, schließlich müssen die Gebäude an den aktuellen Standard angepasst werden. „Wir nutzen aber die bestehende Infrastruktur und die Lebensqualität, die wir anderswo erst schaffen müssten“, so Lorenz. Der Experte forderte deshalb eine „seriöse Bestandsaufnahme, wo welche Gebäude leer stehen und inwieweit sie für eine wohnliche Nutzung infrage kommen“. In Frankfurt könnte Office-Raum leer stehen, der Platz für bis zu 4000 Wohnungen birgt, hieß es.