Die Immobilienbranche profitiert von der Schuldenkrise. Die Finanzkrise hat der deutschen Immobilienwirtschaft nicht geschadet, sogar das Gegenteil ist der Fall. Die Investitionen und Käufe von Büros, Wohnungen und Handelsobjekten sind aufgrund der niedrigen Zinsen, der Inflationsbedenken und dem weltweiten Mangel an guten Anlagemöglichkeiten sogar gestiegen.
Dies berichtet die „Immobilien Zeitung“ in einer Pressemitteilung. Die Zeitung hält es für wahrscheinlich, dass diese Entwicklung auch in den nächsten Jahren Bestand hat. Zum gleichen Schluss kommt auch der vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) unterstützte Rat der Immobilienweisen im kürzlich erschienenen Frühjahrsgutachten. „Selbst im tiefsten Krisenjahr 2009, in dem die Immobilienpreise in 14 von 17 Ländern der Währungsunion fielen, stiegen die nominalen Preise für Wohnimmobilien in Deutschland an“, berichtete Prof. Wolfgang Wiegard auf dem Immobilienkongress Quo Vadis in Berlin. Er nannte als eine der Ursachen den Anstieg der Risikoprämien für Investitionen in anderen Ländern.
Private Kapitalexporte werden weniger
Private Kapitalexporte seien deshalb weniger geworden und mehr Geld sei der einheimischen Bau- und Immobilienbranche zugegangen. „Gleichzeitig treiben vorhandene Inflationsängste, auch wenn sie unbegründet sind, Investoren in vermeintlich inflationsgeschützte Anlageformen wie Immobilien oder auch Gold.“ Die Aussichten der deutschen Immobilienwirtschaft sind im Angesicht von niedrigen Hypothekenzinsen und einer ebenso kleinen Inflationsrate durchaus positiv. Die Immobilienpreise sind indes im Steigen begriffen: „Dem deutlichen Nachfrageanstieg steht seit geraumer Zeit kein entsprechendes Wohnungsangebot gegenüber“, sagt empirica-Vorstand Prof. Harald Simons.