Der Immobilienboom in der bayerischen Landeshauptstadt München zieht Kreise bis in die umliegenden Gemeinden. Das unmittelbare Umland profitiert nach Meinung des Bauträgers Euro Grundinvest von der aktuell großen Nachfrage und dem damit verbundenen Boom.
Umwidmung statt Erschließung
„Es ist zu beobachten, dass immer mehr Bauträger verstärkt Objekte im S-Bahn-Einzugsbereich realisieren“, berichtet Michael Balek, Chefentwickler bei Euro Grundinvest. Dem Siedlungsdruck begegnet man zunehmend jedoch nicht mit dem Erschließen von neuen Baugebieten: vielmehr setzt man auf die Umwidmung von innerstädtischen Flächen. In München finden sich kaum noch Einfamilienhäuser für weniger als eine Million Euro. In Orten wie Dachau oder Karlsfeld gibt es ein Eigenheim mit kleinem Garten noch ab etwa 650.000 Euro, heißt es bei Euro Grundinvest. „Typische Käufergruppen wie jüngere Familien weichen daher immer öfter auf das Umland aus“, so Balek.
Weniger Eigenkapital vonnöten
Mit dem niedrigeren Kaufpreis geht auch eine geringere Kreditsumme einher. Damit ist auch weniger Eigenkapital notwendig. Die Kompromisse bei einem Umzug in das Münchner Umland seien zu verschmerzen: „Selbst wer in München ein Eigenheim kauft, muss meist den öffentlichen Nahverkehr nutzen, um ins Zentrum zu gelangen. Es geht also um die Frage, ob die Fahrt in der S-Bahn zehn oder 15 Minuten länger dauert.“ Aber auch in den Nachbargemeinden der Metropole ist es gar nicht so einfach, Bauland zu akquirieren. Oft mangele es bei vielen Gemeinden vor dem Hintergrund der Erschließungskosten und kommunaler Pflichten am Interesse, neue Wohngebiete zu etablieren.