Jeden Winter kommt das Problem wieder deutlich auf den Plan. Im Bundesgebiet leiden viele Obdachlose unter der Kälte. Damit hat auch die Tatsache zu tun: in Deutschland gibt es einen Mangel an Sozialimmobilien. Dies berichtet das Nachrichtenportal „pressetext“.
Bedarf ist größer als das Angebot
„Wohnungsnot kennt jedoch keine Jahreszeiten, sie hat das ganze Jahr Saison“, sagt Marina Stephan, Geschäftsführerin der Neubeginn gGmbH. Das Unternehmen ist gemeinnütziger Träger der Freien Wohlfahrtspflege im Bereich der Wohnungslosenhilfe. Der Bedarf an Notübernachtungsplätzen übersteige deutlich das Angebot. Laut Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosen e.V. (BAG W) gab es 2010 rund 248.000 obdachlose Menschen in Deutschland. 106.000 waren von Wohnungslosigkeit bedroht. Als Faktoren für die verschärfte Situation gelten der Mangel an geeigneten Immobilien, das Anziehen der Mietpreise und die Rücknahme des sozialen Wohnungsbaus.
Experten prognostizieren weiteren Anstieg
Bis 2015 rechnen die Experten mit einem 15-prozentigen Anstieg auf dann 280.000 Obdachlose. „Das liegt darin begründet, dass der Anteil der Personen zunimmt, die Mindestsicherungsleistungen vom Staat beziehen. Die Konkurrenz um den begrenzten Wohnraum wächst“, sagte Stephan gegenüber „pressetext“. Wer einmal seine Wohnung verloren hat, muss angesichts der steigenden Neuvermietungspreise oft um eine neue Behausung bangen. In Berlin gibt es laut der Studie sozialer Wohnungsbau 200.000 Sozialwohnungen, benötigt würden hingegen 620.000, heißt es.