Die aktuell sehr niedrigen Zinsen verleiten viele Menschen dazu, sich ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Eine Immobilienfinanzierung sollte jedoch auch in Zeiten eines Niedrigzinsumfeldes wohlüberlegt sein. Es lauert nämlich eine Reihe von Fallstricken, die Käufer unbedingt beachten sollten. Wir stellen die fünf größten Fehler vor, die Käufer bei der Immobilienfinanzierung machen können.
Worauf beim Immobilienkauf unbedingt geachtet werden sollte
Fehler Nummer 1: Der größte Fehler bei der Finanzierung einer Immobilie ist die mangelnde Kenntnis der eigenen Finanzkraft. Wer sich den Traum vom eigenen Eigenheim erfüllen will, sollte im Voraus genau kalkulieren, was sie/er sich tatsächlich leisten kann. Immobilienkäufer machen häufig den Fehler, einerseits ihre eigenen Finanzen schön zu rechnen und andererseits eine Reihe von wesentlichen Kaufnebenkosten nicht zu berücksichtigen. Die Kosten für den Notar, die Grunderwerbsteuer, ggf. die Maklerprovision und weitere möglicherweise mit dem Kauf verbundene Kosten summieren sich häufig auf über zehn Prozent des Kaufpreises. Wer die Kaufnebenkosten außen vor lässt, wird spätestens bei den Finanzierungsgesprächen mit der Bank eine böse Überraschung erleben. Denn Banken finanzieren ausschließlich den reinen Kaufpreis einer Immobilie, nicht aber die Kaufnebenkosten. Diese müssen durch den Käufer selbst getragen werden.
Fehler Nummer 2: Ein weiteres Problem für viele Immobilienkäufer ist ein zu geringes Eigenkapital. Neben den Kaufnebenkosten sollten auch 20 bis 30 Prozent des reinen Kaufpreises mit Eigenkapital finanziert werden. Dies hat den doppelten Vorteil, dass der Darlehensbetrag des Immobilienfinanzierers am Ende nicht so hoch ausfällt und auch der Zinssatz geringer ist. Die meisten Immobilienfinanzierer gewähren Kunden, die einen höheren Eigenkapitalanteil mitbringen, bessere Zinskonditionen. Wer den Kauf mit mehr Eigenkapital finanziert, muss zwar zu Beginn etwas mehr Geld auf den Tisch legen, kann dafür aber in den Jahren danach auch etwas ruhiger schlafen.
Fehler Nummer 3: Ein ebenso häufig gemachter Fehler beim Immobilienkauf ist der Abschluss einer zu kurzen Zinsbindungsdauer. Viele Käufer lassen sich durch die derzeit sehr niedrigen Zinssätze für Finanzierungen mit einer Laufzeit von fünf oder zehn Jahren locken. Wer eine derart kurze Erstfinanzierung eingeht, sollte sich sicher sein, dass sie/er auch nach Ablauf der Zinsbindung über ausreichend Kapital bzw. Einkommen verfügt, ein Darlehen mit höheren Zinssätzen bedienen zu können. Ansonsten drohen Probleme bei der Anschlussfinanzierung.
Fehler Nummer 4 ist das Ausklammern eines finanziellen Puffers. Viele Immobilienkäufer gehen mit der Finanzierung ihres Eigenheims bis an ihre finanziellen Grenzen und vergessen dabei, dass sie für die Unwägbarkeiten des Lebens einen finanziellen Puffer vorhalten sollten. Auf jeden Fall sollten sich Immobilienkäufer für das Risiko einer kurzfristigen Arbeitslosigkeit absichern. Ein Einkommensausfall über mehrere Monate darf keinesfalls dazu führen, dass die Kreditraten für das Eigenheim nicht mehr bedient werden können.
Und nicht zuletzt ist Fehler Nummer 5 beim Immobilienkauf der Verzicht auf kompetente Beratung. Angesichts der Tatsache, dass es sich beim Kauf einer Immobilie um das größte finanzielle Projekt im Leben der meisten Menschen handelt, sollte dieses entsprechend wohlüberlegt und gut vorbereitet sein. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Fachleute für Immobilienfinanzierung in die Kaufentscheidung miteinzubeziehen. Sie können Immobilienkäufern sagen, ob sie mit einer Finanzierung auf der sicheren Seite sind oder nicht.